Wein.achten.

Als ich so vor mich hindachte, in dieser vorweihnachtlichen Zeit, kam mir die Herbergsuche in den Sinn.
Die meisten von uns denken dabei gleich an Maria und Josef und das ungeborene Kind.
Die Türen blieben verschlossen.
Würde heute eine fremde junge Frau, kurz vor ihrer Niederkunft vor unserer Tür stehen, mit dem Mann an ihrer Seite, würden wir sagen, sie müssten ins Krankenhaus und die Rettung rufen. Gleichzeitig wahrscheinlich mit argwöhnischem Blick zu klären versuchen, ob das nicht ein Schwindel ist, und die Frau statt dem Kind nicht ein Kissen beherbergt, ob wir nicht einem Trick zum Opfer fallen und gleich überwältigt werden. Davor werden wir gewarnt.
Jetzt nur nicht wegschicken lassen, nicht die Geldbörse im Vorzimmmer im Stich lassen. Sollen wir auch gleich die Polizei rufen?
Blitzartig schießen die Gedanken durch den Kopf. Warum kommen die ausgerechnet in meine Gasse? In mein Dorf?
Haben die bei den Nachbarn auch geläutet?
Ist da jemand?
Was haben die denn gesagt?
Wo waren die beiden denn bis jetzt?
Die werden doch wohl nicht obdachlos sein, in der heutigen Zeit, unglaublich.

Was soll denn aus dem Kind werden?
Wahrscheinlich Flüchtlinge, es kann nicht anders sein.
Wie kann ich helfen, ohne sie herein zu lassen. Vielleicht haben sie eine ansteckende Krankheit? Wie kann man es denn soweit kommen lassen und am Tag der Geburt noch kein zu Hause haben?
Da muss einiges schief gelaufen sein. Unglaublich. In der heutigen Zeit.

Wieviel bist du bereit, zu riskieren, um zu helfen? Was riskierst du, wenn du nicht hilfst?
Wie würdest du handeln?
Vielleicht am Heiligen Abend anders als sonst? Weil Weihnachten ist…? 
SB 12.2019

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